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Wanderschuhe richtig schnüren

 Wanderschuhe behält man über Stunden an und treibt den Fuß im Schuh an seine Belastungsgrenze. Entsprechend wichtig ist es, Wanderschuhe richtig zu schnüren um einen perfekten Sitz zu gewährleisten und seinen Füßen und sich selbst eine stunden- bzw. tagelange Qual wegen Blasen und wunden Stellen zu ersparen.  Wanderschuhe können auf vielfältige Weise geschnürt werden. Die richtige oder falsche Schnürweise, ein festes verbindliches Schema für Wanderschuhe gibt es natürlich nicht. Letztendlich zählt immer der Tragekomfort. 

Schnüren meiner Wanderschuhe - Zweizonenschnürung

Die hier gezeigte Schnürung der Wanderschuhe beruht auf meinen persönlichen langjährigen Erfahrungen. Sie hat sich bei mir als sehr vorteilhaft erwiesen und verhindert bzw. minimiert bei mir Druckstellen und die Blasenbildung an den Füßen, auch bei längeren Wanderungen. Diese besondere Führung der Schnüre verhindert Druckstellen an den Schienbeinen und gewährleistet immer einen festen Sitz der Fersen an den hinteren Schuhenden. Die Fußvorderteile sind trotz festem Sitz des Fußes nicht entscheidend in der Beweglichkeit eingeengt. 
 
Zweizonenschnürung


Bei Wanderschuhen mit Feststellösen (Tiefzughaken) ist leicht die Trennung der Schnürung in zwei Zonen möglich.
Zone 1 (oben): von den Tiefzughaken bis hoch zum Schaft
Zone 2 (unten): von den Zehen bis zu den Tiefzughaken
Diese Art der Schnürung erlaubt mehr Möglichkeiten der individuellen Schnürung. Man kann damit seine Schuhe besser der eigenen Fußform anpassen. Jede Zone kann man lockern oder fester schnüren, ohne den Halt im gesamten Fuß zu verlieren.

 Schnüren meiner Wanderschuhe - Schema der Schnürung

Schnüren meiner Wanderschuhe - Schema der Schnürung

 

Zone 1 (oben) - In der oberen Zone 1 werden die Schnürsenkel von oben nach unten durch die obersten seitlichen Laschen geführt. Zum Abschluss wie gewohnt einen festen Knoten binden, gegebenenfalls noch einen zweiten Knoten zur Sicherheit. Die Zunge (Schuhlasche) bleibt immer in der Schuhmitte. Denn rutscht sie an die Seite, kann sie zu unangenehmen Druckstellen führen.

Feststellöse (Tiefzughaken) - Die Schnürungen werden um die Feststellösen (Tiefzughaken) jeweils von oben um die Haken herumgeführt.
Zone 2 (unten) - Die untere Zone im Wanderschuh ist in der herkömmlichen Variante geschnürt. Hierbei werden die beiden Schnurenden in "Zickzak"-Form eingefädelt. Dies ermöglicht dem Fußvorderteil, sich beim Gehen zu Bewegen.

 

Hinweise und Grundregeln beim Schnüren der Wanderschuhe

Die Beachtung einiger Grundregeln kann die Füße beim Wandern schonen und womöglich die Bildung von Blasen an den Füßen verhindern, zumindest sehr reduzieren. Eine Garantie, längere Strecken ganz ohne Blasen zu absolvieren, gibt es aber nicht.  Die Schnür-Varianten haben nur einen Zweck, den Fuß deutlich stabiler im Schuh zu fixieren und trotzdem bequem und möglichst ohne Probleme zu wandern. Hier soll nur auf den ambitionierten Wanderer in der Mittelgebirgsregion eingegangen werden.

a.) Richtiger Sitz beim Anziehen – Kontrolle kurz nach dem Start  - Vor dem Start ist es selbstverständlich, die Schuhe sorgfältig zu schnüren. Hier ist Hektik völlig fehl am Platz. Die Ferse muss fest am hinteren Teil des Schuhs optimal in Position sein. Die Strümpfe dürfen keine Falten bilden und müssen glatt am Fuß anliegen. Lieber eine Strumpfgröße kleiner anziehen.  Die Füße erwärmen sich durch das Gehen und dehnen sich leicht aus. Nach 15-20 Minuten Gehen hat sich hierdurch auch der Schuh erwärmt und gedehnt. Innehalten und den festen Sitz überprüfen lohnt sich allemal. Wo zu Beginn noch alles schön fest saß, rutscht es jetzt womöglich und fängt schnell an zu reiben. Sich die Zeit nehmen, die Schuhe noch mal gründlich nach zu schnüren, zahlt sich immer aus. Späteren Schmerzen kann man hierdurch vorbeugen.

b.) Fester Fersensitz - Die Ferse soll "satt" hinten im Schuh fixiert werden. Dies verhindert den gefürchteten Fersenschlupf. Sofern die Ferse nicht richtig fest im Schuh sitzt, reibt sie bei jedem Schritt auf und ab. Dies führt zu sehr schmerzhaften und unangenehmen Blasen. Die  Wandersocken werden auch in Mitleidenschaft gezogen.

c.) Druckentlastung bzw. möglichst geringer Druck am Spann - Die meisten Menschen haben keinen gleichmäßig glatten Spann, sondern Unebenheiten oder gar Überbeine auf der Fußoberseite. Hier hilft es, wenn der Druck nicht zu groß ist. Dem Spann etwas mehr Platz zu schaffen, ist sicher hilfreich.

d.) Unterschiedlich feste Schnürung durch Zonen  - Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Methode Schmerzen, Blasen und Überlastungen vorzubeugen ist, den Wanderschuh unterschiedlich fest zu schnüren. Nach meinen  Erfahrungen ist diese "gezielte" Schnürung mit am wirkungsvollsten, um Problemen vorzubeugen. Viele möchten den Schuh nicht an jeder Fußpartie gleich fest schnüren. Hier bieten sich verschiedene Schnürtechniken an.

e.) Zweizonen-Schnürung - Viele Wander- und Bergschuhe verfügen über Feststellösen (Tiefzughaken). Hierdurch besteht die Möglichkeit, den Schuh in Schnürzonen zu unterteilen. Auf diese Weise entstehen zwei Bereiche und man kann den Spann unabhängig vom Schaft schnüren, beispielsweise den Schaft fester als den Spann.

Ergänzende Tipps zum Wandern:

Bewährte spezielle Wandersocken sind ideal für einen angenehmen Tragekomfort und problemloses Wandern. Schnürsenkel der Wanderschuhe sind leicht dehnbar. Das ist ganz entscheidend, denn so können sie sich dem Schuh/Fuß anpassen und geben nach. Ersetzen der originalen Schnürsenkel durch einen anderen Schnürsenkel sollte nur im Notfall erfolgen.